Pergamon

Pergamon ist ähnlich gut ergraben wie Ephesos. Seit mehr als 100 Jahren gräbt hier das Deutsche Archäologische Institut. Neben der Akropolis mit der hellenistischen Burg, dem römischen Kaisertempel, der berühmten Bibliothek, dem Theater und dem Tempel des Dionysos ist für uns vor allem die Stadtgrabung von Interesse (der Podiensaal ist als Vereinslokal aus neutestamentlicher Sicht besonders wichtig). Eine Inschrift für unbekannte Götter (vgl. Apg 17,23) werden wir uns hier nicht entgehen lassen.Im unteren Teil der Stadt, wo sich auch das Museum befindet, ist das Asklepieion, eine Art antikes Sanatorium, wegen der dort gefundenen Inschriften und den damit zusammenhängenden literarischen Texten (Aelius Aristides: Hieroi logoi = „Heilige Berichte“) für die Geschichte des frühen Christentums von Bedeutung: Neben Dionysos war Asklepios einer der bedeutendsten Konkurrenten, mit denen sich christliche Mission auseinandersetzen mußte. Die neutestamentlichen Heilungsgeschichten sind auch formgeschichtlich mit Texten aus den Heiligtümern des Asklepios verwandt.

Im Neuen Testament begegnet Pergamon in Apk 2,12–17. Der in v. 13 erwähnte „Thron des Satan“ ist möglicherweise mit dem Kaisertempel auf der Akropolis in Verbindung zu bringen. Damit hängt aufs engste eine mögliche Spätdatierung der Apokalypse zusammen.

Bei der Vorbereitung der Exkursion werden wir neben den wichtigsten Städten auch die Provinz Asien als Ganze ins Auge fassen, so z.B. das römische Straßennetz (wichtig für die paulinischen Reisen sowie Apk 2–3) und das Koinon der Provinz, den „Provinziallandtag“, der z.B. für den Kaiserkult grundlegende Bedeutung hat (vgl. Apg 19,31 zu den Asiarchen).

Spezialliteratur zu Pergamon